Unser Beitrag zu Umwelt- u. Klimaschutz
Neben der Förderung von Musik (Breitenförderung) und Forschung (Spitzenförderung) im Rahmen der Stiftung wollen die Stifter auch einen Betrag zu den aktuell drängenden Problemen bei Umwelt und Klima leisten.
Auch wenn der individuelle Beitrag zu den globalen Problemen bei Umwelt und Klima verschwindend gering ist, so bleibt doch die Aufgabe für jeden Einzelnen Position zu beziehen und im Rahmen seiner Möglichkeiten Lösungsansätze zu verfolgen.
Umwelt Biodiversität
Ein Kernthema ist die Biodiversität. Für Deutschland steht der Insektenschwund sicher an erster Stelle mit seinen entsprechenden Folgeproblemen wie Rückgang von Kleinvögeln. Dies Probvlem als Folge der Umweltgifte wie Glyphosat, wird zunehmend durch den Temperaturanstieg verstärkt.
Maßnahmen
Gewerbeimmobilie
Nach Fertigstellung einer größeren Gewerbeimmobilie im Innovationspark, Leverkusen, war im Jahr 2016 (vor der breiten öffentlichen Diskussion über den massiven Rückgang an Insekten) über die Begrünung einer 400 m² großen Fläche zu entscheiden.
Dank der aktiven Mithilfe des Bauunternehmers haben wir eine Bienenwiese angelegt. Aufwand und Kosten waren erheblich, weil wir zu dem Zeitpunkt bereits mit einer großen Trockenheit zu kämpfen hatten. Aus dem Grund musste die Aussaat 2x erfolgen. Durchgesetzt haben sich nur wenige robuste mehrjährige Stauden, die aber vielen Wildbienen erfreulicherweise Nahrung geben.
Zwei parallel zum Flüsschen Dhünn gelegene Schrebergartenanlagen geben so Wildbienen sicherlich einen stabilen Lebensraum.
Bei der Grundgestaltung der Grünanlage haben wir nur ein Minimum an blühenden Pflanzen gegenüber dem Grünamt der Stadt durchsetzen können. So umranden jetzt Wildrosen einen guten Teil des Geländes, ergänzt durch Apfelbäume.
Die Anpflanzung von trockenresistentem Lavendel als Bienenweide wurde uns damalsa nicht erlaubt.
Privat
In Unkenntnis schöner, aber für Wildbienen unbrauchbaren gefüllten Rosen und auch Rhododendronsträuchern haben wir nun bienenfreundliche Stauden aus dem Bauerngarten, wie Malven gesät und zahlreiche andere gepflanzt, um Nektar und Pollen während der ganzen Sommerperiode im Garten anbieten zu können.
So hat sich auch unser Wissen über Bienenblumen deutlich erweitert.
Ob die 2019 nun so plötzlich angepriesenen Bienenhotels Bienen und Hummeln wirklich helfen, wissen wir nicht. Trotzdem haben wir mehrere solcher Unterkünfte für Wildbienenlarven aufgebaut, die nun Jahre später auch wirklich stark angenommen werden.
Unser Garten ist winzig, aber unsere Freude an den neu entdeckten Freunden, den Wildbienen ist groß.
Meisen sind (leider) in unserem Garten dominierend. Sie freuen sich aber über die durchgehende Fütterung und den kleinen Teich als Vogel- und Insektentränke.
Klima
Spät, aber nicht zu spät haben wir, soweit überhaupt möglich, in Photovoltaikanlagen investiert. Neben dem Klimaaspekt war uns die Lieferung aus ausschließlich deutscher Produktion wichtig. Im Herbst 2018 haben wir auf unserem Privathaus eine PV-Anlage aufbauen lassen:
Gesamtleistung: 5,9 kWp Stromproduktion und Einsparung entwickeln sich erfreulich. Im April 2019 haben wir auf einem Teil der Dachfläche des Lagerbereiches der o.g. Gewerbeimmobilie eine größere PV-Anlage installieren lassen. Gesamtleistung: 39,9 kWp
Stromspeicher 10 kW
Dabei haben wir Monate mit der Bürokratie des EEG verloren.
Die gesamte Dachfläche von 2.200 m² konnten wir wegen der restriktiven Vorgaben des EEG bis 2023 nicht nutzen, den erzeugten Strom müssen wir an den lokalen Energieversorger abgeben, anstatt ihn direkt vom Mieter nutzen zu lassen. Ein entsprechend leistungsfähiger Stromspeicher hätte die Verbrauch- und Einspeisungsspitzen bereits vor Ort abfangen können. Zur ergänzenden Investition s.u.
Unsere Erkenntnis, die EEG-Bürokratie inklusive dem verantwortlichen Wirtschaftsministerium haben sich als die größten Hindernisse für den Aufbau einer deutlich größeren PV-Anlage (geplant waren 30 kWp statt der realisierten 40 kWp) erwiesen, obwohl wegen der fehlenden Großnetze ein regionaler Aufbau an erneuerbarer Energie eigentlich Priorität haben sollte. Der Ausbau erneuerbarer Energie befindet sich offensichtlich mitten in einem Planungschaos.
Wir freuen uns, mit den zwei PV-Anlagen zur Erzeugung von sog. grünem Strom unseren Klima-Beitrag leisten zu können.
Fazit:
Durch diese Maßnahmen werden der Umwelt jährlich eine Belastung von ca. mehr als 40 t (Tonnen) CO₂ erspart, was unsere Stiftung statistisch gesehen klimaneutral stellt, da in Deutschland jeder für ca. 11 t CO₂ -Ausstoß verantwortlich ist.
Nachhaltigkeit: Status zum Thema Biotop 2023
Die Renaturierung der Grünflächen in einem Gewerbegebiet zu einem Biotop erwies sich als weit schwieriger als gedacht. Die Umwandlung einer ‚Insekten (Bienen)-feindlichen Grünanlage in ein Biotop erfordert viel Idealismus, Zeit und Geld.
Die Haupthindernisse zum Biotop
a) Nährstoffarme (humusarme), steinige‚ Industrieerde ist eine schlechte Basis für eine vielseitige Bepflanzung.
c) Die Restrukturierung fiel zudem 2019 in die erste mehrjährige Trockenperiode der beginnenden Klimaerwärmung, die es den Betreuern vor Ort schwer machte, Neupflanzungen ausreichend zu wässern.
d) Permanenter Pflanzendiebstahl erschwerte die Neugestaltung, insbesondere die Anlage eines Teiches, als notwendige Wasserquelle für Insekten und Vögel.
Neben der entfernteren Dhünn bietet ein Industriegebiet
kaum geeignete Wasserquellen.
d) Neben dem erschreckenden Desinteresse aus der Stadt Leverkusen an dem Thema Biodiversität, wurde die weiträumige Überwucherung eines weiten Uferbereiches
des Flusses Dhünn mit dem invasiven japanischen Knöterich
zum weiteren Problem. Vier Jahre permanenter Grabarbeit waren nötig, um die geplante Bienenwiese von diesem Unkraut zu befreien.
e) Den aktuellen Gipfelpunkt an ‚Hindernissen lieferte der neue Grundstücksnachbar mit der Entfernung von 50 m Berberitzenhecke (Bienen- und Vogel-freundlich), mit notwendiger juristischer Unterstützung.
f) Anekdotisch noch die Anmerkung, dass Mieter und Vermieter seit 2012 noch nie einen Apfel von zwei schönen Apfelbäumen ergattert haben – offensichtlich haben sich „Nachbarn“ dauerhaft den Zugriff gesichert.
Ergänzende Bepflanzung mit europäischen Gehölzen (Sträucher und Bäume).
Nach den vergangenen mehrjährigen Hitzeperioden
der frühen 2020er Jahre beginnt in Deutschland „grünes „Umdenken in der Stadtplanung. Dabei wird übersehen, dass nicht nur der Mensch unter der Klimaveränderung leidet. Sondern auch die Insekten oder abstrakter formuliert die Biodiversität.
Deshalb erscheint es wichtig, auch in geeigneten Industriebereichen unterstützend aktiv zu werden.
Der Innovationspark Leverkusen ist dazu prädestiniert.
Die am Rand dieses alten Industriegeländes fließende Dhünn
ist ein natürliches Biotop. Daran schließen sich auf der Gegenseite weil sehr schöne Schrebergärten an. Damit erweitert dieses 5000 m² große Gelände mit seiner Grünfläche als geplantes Biotop diesen Naturraum.
Ergänzend zur Grundbepflanzung kamen 2019 folgende Gehölze – ausgewählt nach bienenfreundlich, über die Sommerzeit blühend und ausschließlich europäischem
Ursprung.
1. Bienenbaum – Tausendblütenstrauch
Euodia hupehensis
2. Schwarzer Holunder – Sambucus nigra
3. Eberesche – aucuparia
4. Pulverbaum – Frangula alnus
5. Winterschneeball – Viburnum bodnantense
6. Zaubernuss – Hamamelis mollis
7. Zwergmandel – Prunus tenella
8. Winterlinde – Tilia cordata
9. Kornelkirsche – Cornus mas
10. Elsbeere – – Sorbus torminalis
11. Weißdorn – Crataegus nonogyna
12. Ligusterhecke
13. Flieder – Syringa
14. Silberkriechweide – Salix repens var. Nitida
15. Ziergräser im Bereich des Teiches
Ergänzend ein doppelstöckiges „Bienenhotel“
Stand der Investition in Nachhaltigkeit resp. Klimaschutz
Klimaschutz und Schutz der Biodiversität sind den Stiftern
ein großes Anliegen.
Neben den vielfältigen Hindernissen zur Einrichtung eines Biotops im ‚Innovationspark, Leverkusen, waren die bürokratischen Hemmnisse für grünen Strom im Gewerbebereich unsinnig. Jahrelang war die Erzeugung von gewerblichem Mieterstrom blockiert und damit die Nutzung eines optimal gelegenen industriellen, schattenfreien Flachdachs (statisch auf die PV-Last vorbereitet).
Zwei PV-Anlagen produzieren nun grünen Strom:
2019‚ Investition in eine 40 kWp Direkteinspeisung
2023 (endlich) eine 30 kWp Mieterstrom-Anlage
mit weitgehender Selbstnutzung dank Stromspeicher.
Beide PV-Anlagen resultieren in einer Vermeidung von
40 t CO2-Ausstoß bei fossilem Strom.
Damit sind die Aktionen und Investitionen zur Nachhaltigkeit abgeschlossen.